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  • "Während die andere den Faden zog
    Von ihrer Spindel, sprach sie zu den ihren
    Von Troja, sprach von Fiesole und Rom."
    (Dante Alighieri)

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    500 v. Chr. bis 50 n. Chr.:

    Vom Mythos zur Geschichte Am Anfang war Fiesole, die Etruskerstadt. Im 6. oder 5.Jh.v.Chr. gegründet, lag sie im Norden des Landes der Etrusker, die der Toskana (=Tuscia, Tuszien) den Namen gaben. Erst viel später gründete Cäsar (Lex Julia, 59 v. Chr.) im engen Tal am Ufer des Arno Florentia, die Blühende, die Tochter Roms. Parva Romula, das kleine Rom, nennt voller Ahnenstolz schon die älteste, um 1200 geschriebene Chronik De origine civitatis. Kein Wunder, dass man seither im Dunkel des Mythos herumgestochert hat und schließlich Florenz für älter als den Mythos selbst befand: Kurz nach der Sintflut habe Atlas die Stadt gegründet, dann erst sein Sohn Dardanus das mythische Troja.


    Nach anderen wurde Florenz zu Ehren jenes Generals Florinus benannt, der durch die Verschwörer Catilinas (69 v. Chr.) fiel. Als Cäsar diese besiegt hatte, stieg er, so Villani in seiner Chronik (I, 38), ,"in die Ebene an die Ufer des Arno hinab dorthin, wo Florinus mit seinen Leuten von den Fiesolanern ermordet worden, und an jenem Ort ließ er eine Stadt errichten. Von vielen wurde sie zu Anfang das Kleine Rom genannt, andere nannten sie Floria, weil eben Florinus hier ermordet worden." Benedetto Varchi dagegen beruft sich auf das Zeugnis Dantes und gründet den Namen Florentia auf die Blütenpracht der Arnowiesen.

    Kern jeder Legende ist die Stadtgründung in den letzten Jahren der römischen Republik. Das Imperium hatte sich im 4.Jh.v.Chr.. über die Grenzen Latiums ausgedehnt, hatte Karthago und Hannibal 218-201 v. Chr. niedergerungen; 150 v. Chr. hatte die römische Kriegsmaschine Griechenland überrollt. Gut eine Generation später wurde Italien von den Wirren Bürgerkriegs erschüttert: Fiesole unterstützte Marius - und wurde dafür von Sulla bestraft. In den 60er Jahren dann beherbergte man den Verschwörer Catilina, und der Sieger Cäsar gründete Florenz als Konkurrenz und zur Strafe. Drunten Arnoufer hatten schon zuvor Menschen gesiedelt, und die neue Stadt gedieh, beflügelt vom Segen Roms, schnell.

    Noch im 1.Jh.v.Chr.. entstanden die erste Arnobrücke und ein Flusshafen.

    Die Gestalt der augusteischen Stadt:

    Im Westen begrenzte der Bach Mugnone- etwa im Lauf der Via Tornabuoni - die Stadt. Die Nordgrenze schnitt den Domplatz. Decumanus Maximus (Via degli Strozzi - Via del Corso) und Cardo Maximus (Via Por S. Maria - Via Roma) schnitten sich auf dem Forum (Piazza della Repubblica); statt des Kino Gambrinus stand dort bis ins 19.Jh. eine Kirche auf dem Fundament des Kapitolstempels. Die Renaissance vermutete den Tempel des Stadtpatrons Mars als Vorgänger des Baptisteriums - tatsächlich ergrub man dort profane Mosaikböden. Bäder nutzten Quellen an der Via delle Terme. Vom Theater finden sich Mauerreste in den Kellern des Palazzo Vecchio und des Palazzo Gondi, und vor den Mauern lag das Amphitheater: Man erkennt es im Lauf der Straßen um den Borgo de´Greci.

    50 bis 500: Die Geburt des christlichen Florenz:

    Wie dem auch sei, Florenz blühte. Rom und das Imperium wechselten die Herren, ohne dass dies die Florentiner sehr betroffen hätte. Im Jahre 68 ging das julisch-claudische Kaiserhaus des Augustus und Claudius an den Launen Neros zugrunde. Es folgten die Flavier Vespasian, Titus und der verhasste Domitian. Das goldene Zeitalter der Adoptivkaiser von Trajan bis Mark Aurel endete mit Vorboten der Völkerwanderung, mit dem Tod Mark Aurels im fernen York (180) - ohne dass dies auf den Märkten der Arnometropole die Geschäfte verdorben hätte. Nur kurz vermochte Septimius Severus (193-211) das Reich zu ordnen. Doch gerade das Chaos der Zeit der Soldatenkaiser nach Severus ist Florenz bestens bekommen.

    Es hatte unter Diokletian (284-305) rund 10 000 Einwohner, wurde nun Hauptstadt der VII. Regio, die in etwa der heutigen Toskana und Umbrien entspricht. Mit Rom verband Florenz die Via Cassia , mit der Kornkammer Romagna und dem Norden der seit Etruskerzeiten wichtige Handelsweg über Pontassieve nach Forli. Das Christentum kam früh nach Florenz: Um 250 wurde unter Kaiser Decius der hl.Minias (San Miniato) geköpft, der einer kleinasiatischen Gemeinde angehörte - das Apsismosaik von S.Miniato al Monte nennt ihn "König der Armenier".

    Bereits 313 jedoch, seit Konstantins Mailänder Edikt, durfte man sich offen als Christ zeigen. Mailand, nicht Rom - das die Krone an Byzanz verloren hatte - wurde Hauptstadt des neuen Glaubens. Von dort kam 393 der Kirchenvater Ambrosius zur Weihe der ersten Bischofskirche S.Lorenzo, damals eben noch vor den Mauern der Stadt. Soeben hatte 391 Kaiser Theodosius das Anbeten der alten Götzenbilder verboten.

    Um 400 überrollte die Völkerwanderung Mittelitalien. Florenz aber konnte 405 im Bund mit Kaiser Honorius (393-423) und seinem General Stilicho die Truppen des Westgoten Geiserich vertreiben. Zur Feier gründete man die Kirche S.Reparata und das erste Baptisterium. Die Reparata war bald der Florentiner liebste Kirche, in die man die Reliquien des Stadtpatrons San Zenobio übertrug. Viel später (1296) taufte man S.Reparata in S. Maria del Fiore um - gegen den Willen der Bürger.

    Das antike Florenz ist verschwunden. Grabungen, so in der Cripta di S.Reparata unter dem Dom, vermitteln dem Archäologen ein Bild; Funde vom Forum unter der Piazza della Repubblica fristen seit dem 19.Jh. ein Schattendasein im Archäologischen Museum. Was sich in Boboli-Gärten und Uffizien an antiker Plastik ansammelte, fand - meist aus Rom - erst in mediceischer Zeit seinen Weg an den Arno.

    500 bis 1115: Von den Goten zur Markgrafschaft Tuszien:

    Die Goten kamen: 476 setzte ihr Führer Odoaker Kaiser Romulus Augustulus ab, wurde aber seinerseits 593 von seinem Neffen Theoderich d. Gr. im Auftrag der Byzantiner beseitigt. 541-544 war Florenz Festung der Byzantiner gegen die Erben Theoderichs, die von Belisar und Narses, den Feldherrn Kaiser Justinians (482-565), blutig unterworfen wurden. Die neue Stadtmauer, von der die Torre della Pagliazza zeugt, umfasste kaum mehr die Hälfte des alten Areals. 568/69 wurde Florenz Beute der Langobarden und verlor seine führende Rolle an Lucca: Der Verkehr verlagerte sich auf den Cisa-Pass.

    Da die Romagna mit dem Exarchat Ravenna vorerst bei Byzanz blieb, verlor Florenz sein Hinterland jenseits des Apennin. Doch durch Papst Gregor d. Gr. (590-604) fanden die neuen Barbaren bald zu Glauben und Kultur, und das Leben normalisierte sich. 755 kam der Franke Pippin Papst Stephan gegen die Langobarden zu Hilfe: Mit der sog. Pippinischen Schenkung begründete er den Kirchenstaat, aber auch die Italienpolitik des Frankenreichs. Florenz sah nun immer wieder dessen Könige zu Krieg und Krönung nach Süden vorbeiziehen: Angefreundet hat man sich mit ihnen nie.


    774 etablierte Pippins Sohn Karl d. Gr. die Markgrafen von Tuszien. Im vorerst guten Einvernehmen von Kaiser und Kirche profitierte Florenz von der Freiheit der Handelswege; die Bevölkerungszahl verdoppelte sich auf wohl 15 000. Nun wurde auch das bis dato unbebaute Arnoufer bei SS.Apostoli mit Mauern umgeben; es entstanden Kirchen und Krankenhäuser. Kaiser Lothar, der 825 eine theologische Schule gründete, verschaffte Florenz 854 durch die Vereinigung mit der Grafschaft Fiesole den Contado, das Hinterland im Apennin.


    Die Markgrafen residierten in Lucca.

    Erst Markgraf Hugo und seine Mutter Willa, die Florenz die Wappenfarben Rot und Weiß gaben, gründeten hier 978 auch die Benediktinerabtei. In dieser vom Volk nur Badia (von Abbadia, d.h.Abtei) genannten Kirche ließen Mutter und Sohn sich später beisetzen. Die Badia wurde das Herz des frühmittelalterlichen Florenz: Hier schlug, so Dante, dem Florentiner die Stunde. Ab 1018 errichteten Benediktiner auch S.Miniato, im Zeichen der Reform von Cluny und unterstützt vom Kaiser Heinrich III. (1039-56). Markgraf Bonifazio von Canossa schließlich, der nicht mehr in Lucca, sondern in Florenz residierte, baute einen Palast am Domplatz - den später der Bischof übernahm.

    Sein Erbe Gottfried ließ 1059 durch Papst Nikolaus II. eine Reihe von Kirchen weihen; neben dem Baptisterium u.a. S.Felicita, und 1078 umgab seine Stieftochter Markgräfin Mathilde ihr Florenz mit neuen Mauern. Typisch ist Mit dem Neubau von u. a. Dom, Baptisterium und SS.Apostoli wurde Florenz nun zur Großbaustelle. Dantes Gran' Contessa stützte Ildebrando da Sovana (Hildebrand), den Führer der kirchlichen Reformpartei; der aber wurde als Papst Gregor VII. (1073-85) Gegner Kaiser Heinrichs IV. (1050-1106) im Investiturstreit: Gregor forderte den Vorrang vor dem Kaiser (Primat) und das Recht der Einsetzung der Bischöfe (Investitur). Heinrich unterlag: Der Streit zwang ihn zunächst zum berühmten Bußgang nach Canossa (1077). Doch 1084 - erneut mit dem Bann belegt -jagte er diesmal den Papst ins Exil nach Salerno zu dessen normannischen Freunden.

    Aber auch nach Gregors Tod schwelte der Konflikt - trotz des Kompromisses im Wormser Konkordat (1121) - weiter bis zum Untergang der Staufer im Jahr 1266. Florenz und die Toskana waren in vielerlei Hinsicht engagiert. Markgräfin Mathilde legte 1115 mit ihrem Testament den Grundstein des Libero Comune (freie Bürgerschaft), die sich gegen staufischen Widerstand festigte. Nach dem Beispiel der Apostel regierten zunächst 12 Konsuln aus Kreisen des Adels und der reichsten Kaufherren. Ihnen stand ein Rat von 100 Buonuomini (gute Männer) beratend zur Seite, dazu die Volksversammlung, in der auch die Handwerker Gehör fanden. Friedrich I. verbat sich solche Freiheiten zwar, musste aber nach der Schlappe in der Schlacht von Legnano 1176 (1. Lombardische Liga) den Status quo akzeptieren.

    Wenig anders erging es, trotz seines Sieges von 1237 bei Cortenuova, seinem Enkel Friedrich II.

    Kunstgeschichte: SS.Apostoli brüstet sich mit seiner karolingischen Wurzel. Doch außer der Badia datiert wenig ins Frühmittelalter. Die Gründungen des 11.Jh. blieben dem 12. Jh. als Bauaufgaben: S.Miniato, Baptisterium und Dom. Künstlerisch herausragend, war die Gründung des Florentiner Baptisteriums zugleich politisches Menetekel des sich anbahnenden Investiturstreits. Konkurrierend nahmen die reichstreuen Städte Pisa (1068) und Lucca (1061) gewaltige Domprojekte in Angriff. Künstler wie der Baumeister Buscheto kamen dort zunächst aus dem Osten: Was dort Renaissance scheint, ist tatsächlich zunächst Imitation byzantinischer Hofkunst.

    Wichtige Künstler in Pistoia, Lucca und Pisa kamen später (um 1200) aus Norditalien: Rinaldo, Guidetto und Lanfranco aus Como. Zum Erneuerer des Bronzegusses wurde der Pisaner Bonanno. Von hoher Qualität ist auch die toskanische Holzbildnerei um 1200, so die Kreuzabnahme-Gruppen in Vicopisano und Volterra. Die Architektur des 11. und 12.Jh. fand in Florenz im Inkrustationsstil ihre lokale Sprache: Formen spätantiker Kaiserbauten als imperiale Geste. Typisch ist der Wechsel von hellem und dunkelgrünem Marmor aus Prato. Brunelleschi und Alberti begriffen die Rolle der Florentiner Romanik als Mittlerin zwischen Antike und Renaissance und schulten sich am romanischen Vorbild. Auffällig ist die Beschränkung des Stils auf Florenz, Empoli und die Badia Fiesolana. Anders als z.B. in Pisa blieben in Florenz die Baumeister anonym. Indessen umgaben die Florentiner ab 1170 ihre Stadt schon wieder mit neuen Mauern für die schnell wachsende Bevölkerung. [ Weiter...]

     
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